Erneuerbare Energien sind finanzierbar, billiger als alle Alternativen und lösen die Nachfragekrise - Dr. Gottwald – Kanzlei für erneuerbare Energien

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7)   Erneuerbare Energien sind finanzierbar, billiger als alle Alternativen und lösen die Nachfragekrise

Der Einwand, für die vorgeschlagenen Investitionen sei kein Geld da, war schon immer lächerlich und wird an jeden Tag lächerlicher, an dem die Notenbanken mehr Geld aus der dünnen Luft erschaffen.

Leider gibt es nach unserer Kenntnis keine belastbare Statistik über die weltweite Geldmenge.

Ein Vergleich der Investitionen in Erneuerbare Energien im Jahr 2021 von 0,775 Bio. US$ (alle Angaben Schätzwerte aus Fachliteratur) mit anderen Schätzungen genügt für die Erkenntnis, dass es sich um homöopathische Mengen handelt:

Bruttosozialprodukt nominal weltweit 85 Bio. US$ in 2020
Rüstungsausgaben 2 Bio. US$ in 2020.

Die weltweite Geldmenge beträgt ein Vielfaches des Weltbruttosozialprodukts.

Dies gilt erst Recht, wenn der Wert der gehandelten Derivate eingezogen wird.

Wer diese Vergleiche – entgegen unserer Auffassung – für unzulässig hält, weil Schulden und Derivate tatsächlich gar kein reales Geld seien, weil deren Wert für Investitionen in die Realwirtschaft wie Erneuerbare Energien nie zur Verfügung stehen werde, muss folgende Frage beantworten:
Wenn Schulden von Staaten, Unternehmen, Privatleuten oder deren Verbriefung ohnehin nie in Geld getauscht werden können, weil die durch Kredite erschaffenen Schulden nie zurückgezahlt werden und deshalb die Schuldtitel tatsächlich nur einen viel geringeren – oder gar keinen – Wert aufweisen, warum werden sie dann nicht erlassen?

Wenn der Schuldendienst Staaten zu Kürzungen im Gesundheitswesen oder bei Sozialausgaben zwingt, dann führt dies direkt zum Tod von Menschen.

Welcher Gläubiger würde dagegen geschädigt, wenn er den Schuldtitel ohnehin nur zu einem Bruchteil des Nominalwertes handeln und die Schulden nie eintreiben kann?

Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der daran glaubt, dass die Staaten, Unternehmen, Privatleute mit den höchsten Schulden jemals – ohne Inflationierung – ihre Schulden durch Überschüsse zurückführen. In der Geschichte der Menschheit gab es noch nie ein solches Ausmaß an Verschuldung. Noch nie war es so leicht, durch Kreditvergabe neues Geld „aus der dünnen Luft“ zu schaffen. Noch nie waren die gesetzlich für die Schaffung neuen Geldes geforderten Sicherheiten so schwach, dass sie von den Finanzmärkten oft als völlig wertlos bewertet werden.

Für Staaten ist Rückzahlung hoher Schulden insbesondere deswegen unmöglich, weil deren Handelspartner nicht jahrelange Handelsbilanzdefizite hinnehmen würden.

Alle Staaten versuchen verzweifelt, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, um Handelsbilanzüberschüsse zu erzielen. Die Summe aller weltweiten Handelsbilanzüberschüsse und –defizite beträgt aber immer Null. Das werden keine Technologie und kein Politiker jemals ändern.

Folglich wird es immer Staaten geben, die ihr Handelsbilanzdefizit durch Schulden ausgleichen. Die Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit zwischen Staaten lassen sich selten kurzfristig umkehren.
Daher wachsen die Schulden weniger wettbewerbsfähiger Staaten so lange, bis ein Gläubiger merkt, dass sein Schuldtitel wahrscheinlich nicht vollstreckt werden kann und im Wert sinkt.

Dies könnte säumige Schuldner zwar belohnen. Die negative Anreizwirkung könnte durch strenge Auflagen für die Erreichung von ökologischen oder sozialen Zielen als Gegenleistung für den Schuldenerlass.

Die gigantischen Schulden im Weltfinanzsystem sind aber auch aus einem anderen Gesichtspunkt gefährlich:

Die weltweite Geldmenge ist derart angewachsen, dass die Realwirtschaft diese Gelder überhaupt nicht mehr aufnehmen kann. Ohne jede ökonomische Vernunft pumpen die Zentralbanken vieler wichtiger Länder trotzdem immer mehr Geld in das System. Das geschieht in der vagen Hoffnung, damit nachhaltiges Wachstum zu erzeugen. Das funktioniert immer weniger. Immer mehr Schulden sind nötig, um immer geringeres Wachstum in der Realwirtschaft hervorzurufen.

Ursache ist eine Nachfragekrise:

Für praktisch alle Industrieprodukte wie Schiffe, Flugzeuge, Helikopter, Züge, Kraftfahrzeuge, Motorräder, Fahrräder, Roboter, Werkzeugmaschinen, Kondensationskraftwerke, Windenergieanlagen, Photovoltaikmodule, Chemikalien, Stahl, Waschmaschinen, Fernseher, Spülmaschinen, Staubsauger usw. übersteigen die weltweiten Produktionskapazitäten die weltweite Nachfrage – zum Teil in dramatischer Weise.

Ein Teil der Lösung könnte darin bestehen, die Menschen, deren Grundbedürfnisse nicht gedeckt sind, mit Geld zu versorgen. Dies könnte die realwirtschaftliche Nachfrage erhöhen. Schätzungsweise 821 Millionen Menschen leben in existenzieller Not. Ihre Lebenssituation könnte mit einem Euro pro Tag (299.665.000.000, also ca. 300 Milliarden Euro pro Jahr) drastisch verbessert werden. Diese 300 Mrd. Euro würden auf den internationalen Finanzmärkten nicht ins Gewicht fallen. Außerdem würde in Höhe des gesamten Betrages sofort Nachfrage geschaffen, die zu Arbeitsplätzen und Mehreinnahmen bei Steuern und Sozialabgaben führt. Denn die wirklich Bedürftigen würden das Geld nicht sparen, sondern sofort zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse ausgeben. Das wäre ein realwirtschaftlich sinnvolleres Konjunkturprogramm als Abwrackprämien oder Hilfen für kriminelle oder unfähige Banken.

Leider ist die Beseitigung schlimmster Armut von den wirtschaftlichen Eliten nicht gewollt.

Könnten sich alle Menschen darauf verlassen, dass ihnen ein Existenzminimum verbleibt, dann würden sich mehr Menschen angstfrei für Menschen, und Arbeitnehmerrechte, Klima- und Umweltschutz einsetzen.